Das breit gefächerte Gesellschaftsleben in Schwefe wird durch viele Vereine und Clubs gestaltet. Dieses wird durch 2 Gastwirtschaften unterstützt.
Eine Vielzahl kleiner Unternehmen sorgt für Arbeitsplätze der Bewohner und steuern mit ihrer Gewerbesteuer zum Erhalt der Gemeinde bei.
Die Deutung des Namens Schwefe, der in ältesten schriftlichen Zeugnissen Sveive, Sveva, auch Sweywe geschrieben wurde, fällt auch Prof. Holthausen schwer. Altpfarrer Jansen erklärt Sueve aus Sueben = Schwaben und nimmt an, dass die hier in germanischer Zeit ansässigen Siedler eben zu diesen Sueben (Sueve = die Schweifenden) gehört haben, deren Reste die ganz gewiss in der Börde ansässig gewesenen Chatten waren, eine Deutung, die plausibel erscheinen mag. Die einleuchtendste Deutung des Namens ist wohl die, dass die seit 1250 -1322 in Urkunden auftauchende Familie “de Sueve”, deren Ahnherren sich mitten im Brukterergau niedergelassen haben sollen, dem Ort den Namen gegeben hat.
Für die Besiedlung des Schwefer Raums in geschichtlicher Frühzeit sprechen mehrere Bodenfunde, darunter die jetzt im Burghofmuseum befindliche Speerspitze, eines der ältesten Fundstücke Deutschlands, ein geschliffenes Steinbeil und eisenzeitliche Brandgrubengräber, die man am Enker Bach ausgegraben hat.
Urkundliche Erwähnung findet Schwefe natürlich erst in viel späterer Zeit. Vorwerck erwähnt das Dorf als “Suevan” zum ersten Mal unter der Jahreszahl 1028. Im 13. Jahrhundert gibt es dann eine wahre Flut von Urkunden, in denen es sich um Schwefe handelt. Die amtliche Bestätigung der Kirche in Schwefe geht aus einer Urkunde aus dem Jahre 1261 hervor.
Schwefe liegt im südöstlichen Zipfel des Welveraner Gemeindegebietes, hierzu gehört es nach dem Abtritt des letzten Bürgermeisters Dr. Diedrich Hahne im Jahre 1969. Bis dahin gehörte es politisch zum Amtsbezirk Borgeln-Schwefe und damit zum Regierungsbezirk Arnsberg. Das Reihendorf ist auch heute noch entscheidend von der Landwirtschaft geprägt. Die Zahl der landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe ist zwar gesunken, doch leben noch einige Familien von Ackerbau und Viehzucht. Hinzu kommen noch ein paar Nebenerwerbsbetriebe. Doch trotz der vorherrschenden bäuerlichen Struktur, ist in den vergangenen Jahren in Schwefe auch gebaut worden. Eine Siedlung von fast 25 Neubauten ist in der Rotbuche entstanden. Inzwischen hat Schwefe eine stattliche Zahl von 750 Einwohnern.
Die St. Severin-Kirche beherrscht nicht nur den Ort am Ufer des Amperbaches, sie ist gleichzeitig für eine Reihe weiterer Dörfer Mittelpunkt. Auch die evangelischen Christen aus Merklingsen, Einecke, Ehningsen, Eineckerholsen, Enkesen und Paradiese gehören zum Kirchspiel Schwefe. Drei kleine Bäche durchfließen die Dorfflur. Durch das Dorf selbst nimmt der Amperbach seinen Lauf, der, wie der Name schon sagt, aus dem Nachbarort Ampen kommt, wo er seine Quelle im so genannten “Spring” hat. Bei dem Hofe Jasper vereinigt er sich mit dem Blöggebach, der auf seinem Lauf die östliche Dorfgrenze bildet. Der Blöggebach entspringt im Teich der Mühle Behrens in Ampen. Während der Sommerzeit ist der Teich gewöhnlich trocken, die Blögge führt aber trotzdem Wasser. Sie bekommt noch Zufluss von Quellen in der Jakobifeldmark. Vereint fließen beide Bäche nach dem Zusammenfluss nordwärts in den Soestbach, der in Ost-Westgrenze fließt und die Nordgrenze von Schwefe bildet. Der dritte kleine Bach, der seine Wasser nach Schwefe führt, ist der “Enkerbach”, der in Schwefe die “Schmiergosse”genannt wird. Sein Name ist wohl darauf zurückzuführen, dass er den größten Teil des Jahres nur ein kleines, schmutziges Rinnsal ist. Er fließt hinter “Pastors Kamp”, beim Hofe Neuhaus (Boettcher) in den Amperbach. Der Amperbach war auch ein Wohnort für die Forelle, und zwar lebte hier die Regenbogenforelle neben den Stichlingen. Sämtliche Bäche führen nur zur Regenzeit reichlich Wasser. Das hängt damit zusammen, dass der Sandstein der Haar unter der Lehm- und Tonschicht von vielen Spalten und Klüften durchzogen ist, die das Wasser schnell verrinnen lassen. Das Trinkwasser wurde früher aus Brunnen entnommen, es ist stark eisenhaltig und sehr hart.
Die erste Nennung Schwefes erfolgte 1253 in einer Urkunde, die die Buckemühle in Schwefe erwähnt, die zu dem “curtis Bukele” gehört, Buckemüllers Hof, welcher bereits 1257 in Abhängigkeit des nahen Klosters Paradiese kam. Nähere Erklärungen dazu folgen später. Was ist eine Buckemühle? Sie diente zur Flachsverarbeitung. Man brauchte sie, um den Saft des Flachses zu zerschlagen und die Faser weich zu machen.
Es ist vermutlich eine alte, heidnische Kultstätte, an der später im Mittelalter Hexen verbrannt wurden. Noch heute hat der Ort für Kinder etwas Unheimliches. In den Freiheitskriegen hatten durchziehende russische Truppen hier ein Lager aufgeschlagen, wohl wegen der erhöhten, freiliegenden Lage, die ihnen gewisse Sicherheit bot. Heute steht auf dem Hexenplätzchen eine Eiche, die 1913 zur Erinnerung an die Leipziger Schlacht gepflanzt wurde.
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